Vortrag von Pastorin i.R. Ingrid Homann

29. März 2017

Haus der Begegnung (k-punkt) - 19.00 Uhr
Parade 4, Lübeck

Die Familie von Nathan Peter Levinson trug ursprünglich den Familiennamen Lewinski. Sie stammte aus Berlin. Seit ihrer Emigration in die USA, im Jahre 1941, führt sie den Familiennamen Levinson. 1950 kehrte die Familie erstmals wieder nach Berlin, in das befreite Deutschland, zurück.  Von 1950 bis 1953 begleitete Nathan Peter Levinson das Amt des Landesrabbiners von Berlin. Im selben Jahr kehrte Levinson noch einmal in die USA zurück, um einen Lehrgang zur Ausbildung zum Militärrabbiner zu absolvieren. Levinson wollte als Militärrabbiner eigentlich nach Berlin zurückkehren, wurde dann aber, Absprachen zum Trotz, 1955 als Militärrabbiner erst einmal nach Japan verpflichtet. Nach seiner Dienstzeit als Militärrabbiner in Japan, wurde Levinson als Militärrabbiner nach Ramstein Air Base in die BRD versetzt. 1961 schied Levinson aus dem Militärdienst aus. Levinson ließ sich in Heidelberg nieder und wurde 1961 Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Mannheim. 1964 wurde Nathan Peter Levinson Landesrabbiner von Baden und Landesrabbiner von Hamburg und Schleswig-Holstein.

Levinson wurde 1964 zum Vorsitzenden der Rabbinerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Seit dem Jahr 1965 war Levinson für fast 20 Jahre Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, gemeinsam mit dem Katholiken Willehad Paul Eckert und dem Protestanten Martin Stöhr. Zu dieser Zeit setzte er sich – zusammen mit seiner Frau Pnina Navè – vehement für die Gründung der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg ein. Im Rundfunk war Levinson mit wöchentlichen Predigten zum Sabbat zu hören. 1976 wurde er zum Präsidenten des Internationalen Rates der Christen und Juden gewählt.

Nach längerer Krankheit starb er am 27. Oktober 2016 im Alter von 94 Jahren.